[1905-1960]

Mátyás Seiber

Mátyás György Seiber (4 May 1905 Budapest – 24 September 1960 Kruger National Park, South Africa) war ein Ungarischer Komponist der ab 1935 in England lebte und arbeitete.
Seiber studierte bei Zoltán Kodály und schrieb anfangs in dessen Stil, in dem die Ungarische Volksmusik eine bedeutende Rolle spielte.
In seinem zweiten Vaterland England, erwarb Seiber grosse Beachtung als Kompositionslehrer.
Obwohl seine 'Wurzeln', so wie die seines Lehrers Kodály, in der Ungarischen Volksmusik lagen, interessierten andere Musikarten ihn sehr. Schon während seines Studiums beschäftigte er sich mit der Musik Arnold Schönbergs, dazu hatte er den Blues, Tango und Rhumba auf seinen Reisen nach Nord-, Mittel- und Süd-Amerika, als Cellist einer Schiffskapelle, kennen gelernt.

1927 zog Seiber nach Frankfurt um. Dort wurde er, dank seiner Liebe und Fachkenntniss zum Jazz, zum Leiter der ersten Jazzabteilung eines deutschen Konservatoriums ernannt, sehr zum Missfallen der Nazis. Wiederholt musste Seiber verleumderisches Geschreibe der Nazipresse hinnehmen.

Ein Komponist von dodekaphonischem Jazz war nach der Machtübernahme durch Hitler seines Lebens nicht mehr sicher. Er emigrierte nach England und erwarb sich einen wichtigen Platz im britischen Musikleben.
Neben seiner Arbeit als Komponist von Konzertmusik schrieb Seiber auch mehrere hervorragende Filmmusiken von denen die Musik zu George Orwell's 'Animal Farm' als sein Meisterstück gerechnet wird.
Auch als Pädagoge machte er sich (international) einen Namen. Der holländische Komponist Peter Schat konnte das bekunden.

W.H.