[1884-1964]

Louis Gruenberg

Louis Gruenberg (* 3. August 1884 in Brest-Litowsk, damals Russland; † 9. Juni 1964 in Los Angeles) war ein US-amerikanischer Pianist und Komponist. Er lebte seit dem zweiten Lebensjahr in den Vereinigten Staaten. Hier begann er auch seine musikalische Laufbahn und studierte Klavier bei Adele Margulies in New York. Er ging dann jedoch nach Europa und vertiefte hier seine Ausbildung: Neben dem Kompositionsstudium in Berlin und Wien wurde er Schüler Ferruccio Busonis und begann 1912 eine erfolgreiche Pianistenkarriere. Im Jahre 1919 kehrte er in die USA zurück und verlegte den Schwerpunkt seines Wirkens auf die Komposition. Daneben war er in verschiedenen Komponistenvereinigungen aktiv.
1919 schrieb Gruenberg das Orchesterwerk The Hill of Dreams, wofür er mit dem hoch geschätzten 'Flagler Prize' ausgezeichnet wurde. Dieser Preis ermöglichte ihn sich intensiver mit Komponieren zu beschäftigen.

1933/34 führte die Metropolitan Opera The Emperor Jones auf, eine expressionistische Oper, basiert auf einen Text von Eugene O'Neill. Gruenberg erntete damit viel Lob.
In den Jahren 1933-36 leitete Gruenberg die Kompositionsklasse des "Chicago Musical College' (heute zur Roosevelt University gehörend).

Nach Chicago zog Gruenberg um nach Beverly Hills und konzentrierte sich auf Film- und Fersehmusik.
Für die Musik zum Dokumentarfilm The Fight for Life (über Geburten in Slums in Chicago) bekam er eine Academy Award Nominierung für 'Best Original Score'.

Gruenberg war ein ausgesprochen produktiver und vielseitiger Komponist. Er schuf zwölf Opern, Ballettmusik, vier Sinfonien, zwei Klavierkonzerte, ein Violin- und ein Cellokonzert, weitere Orchesterwerke, Kammermusik für unterschiedliche Besetzungen, Lieder und Klaviermusik. Er war in seinen Werken nicht auf einen bestimmten Stil festgelegt und versuchte in vielen Kompositionen, Elemente des Jazz in die zeitgenössische klassische Musik einzubauen, dank seines Einfallsreichtums und seiner handwerklichen kompositorischen Geschicklichkeit hatte er mit dieser Stil-Verbindung einigen Erfolg. Seine Filmmusik brachte ihm drei Oscar-Nominierungen ein.

1944 bestellte Jascha Heifetz ein Violinkonzert bei ihm, das seine Uraufführung beim Philadelphia Orchestra unter Eugene Ormandy erlebte und später vom San Francisco Symphony Orchestra unter Pierre Monteux auf Platte eingespielt wurde.
Die letzten zwanzig Jahre seines Lebens komponierte Gruenberg unentwegt, wurde aber von der allgemeinen Musikwelt vergessen. Eine enge Freundschaft mit Schönberg verband ihn bis zu seinem Tod 1964 in Beverly Hills.


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