[1882-1951]

Artur Schnabel

Artur Schnabel (17. April 1882, Liprik/Galicië - 15. August 1951, Axenstein/Zwitserland), Pianist und Komponist, lebte ab 1898 bis Hitlers Machtsübernahme in Berlin.
Schnabels Eltern zogen 1884 nach Wien. Der junge Artur fing schon im Alter von vier Jahren mit dem Klavierspiel an; als sechsjähriger wurde er Schüler von Professor Hans Schmitt. Drei Jahre später nahm ihn der renommierte Klavierpaedagoge Theodor Leschetizky als Schüler an.
Schnabel galt als unübertroffener Interpret der deutschen Klassiker, mit einer Vorliebe für Schubert.
Grosse Anerkennung erntete er mit seinen ersten Grammophonaufnahmen sämmtlicher Klaviersonaten Beethovens, welche er auch in einem 5-tägigen Zyklus in Berlin, New York und London spielte (1927-1934).
Auch als Lehrer genoss Schnaberl einen grossen Ruf, Clifford Curzon und Claude Frank gehörten zu seinen Schülern.

Schnabel entfloh Berlin 1933 und liess sich, nach einem Aufenthalt in London, in den Vereinigten Staten nieder. 1944 wurde ihm die amerikanische Staatsangehörigkeit anerkannt. Nach dem Krieg kehrte er nie mehr nach Deutschland oder Österreich zurück.

Während seines ganzen Lebens beschäftigte Schnabel sich auch mit Komponieren, obwohl sein Gesammtwerk ziemlich klein ist. Als er 16 Jahre alt war, erschienen die ersten Klavierwerke, welche, ebenso wie die vielen Lieder die er als 20-jähriger schrieb, in einem postromantischen Stil (Brahms/Strauss) konzipiert waren. Aus diesem Grund distanzierte er sich später von diesen Jugendwerken.

1924 spielte Schnabel den Klavierpart in Schönbergs Pierrot Lunaire, in einem Konzert in Berlin an dem auch der Cellist Gregor Piatigorski teilnahm. Seitdem änderte er seinen Komponierstil mit neuen, abstrakten Ausdrucksmitteln, wobei er sich von den traditionellen Konventionen der Tonalität, der Harmonik und dem Rhythmus, trennte.

Sein weltweiten Ruf als Pianist und die Komplexität seiner Werke, haben dazu geleitet, dass er als Komponist so gut wie unbekannt geblieben ist, trotz Aufführungen durch berühmte Kollegen (selber auch unbekanntgebliebene Komponisten) wie Mitropoulos und Szell.

 
WH