George Szell
[1897-1970]

George Szell

Georg Szell (Boedapest, 7 juni 1897 - Cleveland, 30 juli 1970) war ein austroamerikanischer Dirigent, Pianist und Komponist. Er wurde am 7. Juni 1897 in Budapest, damals Österreich-Ungarn geboren, wuchs jedoch ab ca. 1900 in Wien auf. Über seine Eltern ist bisher nichts bekannt.
Er begann seine Ausbildung in Wien zunächst bei Richard Robert als Pianist. Hier lernte er Rudolf Serkin kennen. Er wurde sein musikalischer Kooperationspartner und ein lebenslanger Freund.
Neben dem Klavier studierte Szell Komposition bei Eusebius Mandyczewski, einem persönlichen Freund von Brahms, und bei Max Reger. Im Alter von 14 Jahren unterschrieb Szell einen Zehn-Jahres-Exklusiv-Vertrag mit dem Wiener Verlag Universal Edition. Neben eigenen Kompositionen arrangierte er Bedřich Smetanas 1. Streichquartett, Aus meinem Leben, für Orchester.
Bereits 1908, also mit elf Jahren, gab er seinen ersten öffentlichen Auftritt als Pianist und Komponist. Sein Debüt als Dirigent gab er 16-jährig mit dem Wiener Symphonie Orchester.
Als Siebzehnjähriger leitete er selbst die Aufführung einer eigenen Komposition durch die Berliner Philharmoniker. Noch vor seinem 20. Geburtstag arbeitete er mit den Berliner Philharmonikern sowohl als Pianist, Komponist als auch als Dirigent zusammen.
Richard Strauss holte ihn als Korrepetitor an die Berliner Oper (1914–1917). Anschließend wurde Szell als Nachfolger Otto Klemperers Chefdirigent der Straßburger Philharmoniker (1917–1919). Es folgten Stationen beim Deutschen Theater in Prag (1919–1921), in Darmstadt (1921–1922) und in Düsseldorf (1922–1924), bevor er als Erster Kapellmeister an die Staatsoper Berlin engagiert wurde (1924–1929). Gleichzeitig leitete er das Rundfunk-Symphonieorchester Berlin und unterrichtete an der Berliner Hochschule für Musik (1927–1930) und machte auch Aufnahmen mit den Wiener Philharmonikern.
1936–1939 übernahm er die Leitung des Scottish National Orchestras und 1937–1939 gleichzeitig das Residenzorchester von Den Haag. 1939 kehrte Szell als Generalmusikdirektor und Opernchef nach Prag zurück. Die Prager Freimaurer-Großloge „Lessing zu den drei Ringen“ führt ihn unter dem Namen „Georg Szell“ als Mitglied.

Nach Ausbruch des II. Weltkriegs 1939, Szell beendete gerade eine Tournee durch Australien, ließ er sich mit seiner Familie in New York nieder. Ein Jahr lang unterrichtete er, dann erhielt er vereinzelt Einladungen als Gast-Dirigent. Wichtig unter diesen Einladungen waren 1941 vier Konzerte mit Arturo Toscaninis NBC Symphony Orchestra.
1942 erfolgte das Metropolitan Opera Debut; er dirigierte das Orchester in den darauffolgenden vier Jahren regelmäßig. 1943 erfolgte das New York Philharmonic Debut. In den Jahren 1940–1942 spielte er als Pianist mit Paul Hindemith und Rudolf Serkin als Partnern auch Kammermusik. 1940 dirigierte er erstmals die New York Philharmonic. Von 1942 bis 1946 arbeitete Szell regelmäßig an der Met und von 1943 bis 1956 mit den New Yorker Philharmonikern.1946 übernahm er als Chefdirigent das Cleveland Orchestra, das er auf Weltklasse-Niveau brachte und bis zu seinem Tode 1970 leitete.
1946 erhielt er die amerikanische Staatsbürgerschaft.
Er gastierte bei den Salzburger Festspiele, wo er 1954 Penelope, 1957 die Die Schule der Frauen von Rolf Liebermann und 1955 die Irische Legende von Werner Egk zur Uraufführung brachte. Aber auch hier konzertierte er v. a. mit den österreichischen Klassikern wie Haydn, Mozart und Beethoven. So sah er sich selbst als einen der größten Beethoven-Interpreten seiner Zeit. Zu Beginn der Saison 1969/1970 wurde er Music Advisor des New York Philharmonic Orchestra.

Zu seinen Schülern gehörten u.a. James Levine, die in Berlin geborene Komponistin Ursula Mamlok, sowie Robert Shaw. James Levine wurde später Leiter der Met, der Münchner Philharmoniker und des Boston Symphony Orchestra. Er war in den 1960er Jahren George Szell's Assistent. Ursula Mamlok unterrichtete Komposition an der New York University, der Temple University und über 40 Jahre an der Manhattan School of Music in New York. Durch die Leitung des Chors des Cleveland Orchestra wurde Robert Shaw bekannt. Er leitete später das Atlanta Symphony Orchestra.  
Wikipedia/WH