[1907-1982]

Konstanty Regamey - Kwintet

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Jahr
1942/44
Dauer
30'
Instr.
Klar. Fag. Pno. Vl. Vc.
Herausgabe
PWM (Polskie Wydawnictwo Muzyczne, Warzawa/Krakow)

 Die Überzeugung er würde den Krieg nicht überleben, dazu die komplette Isolation in der man sich in Warschau befand, gaben den Komponisten Regamey das Gefühl der totalen Ungebundenheit. Alles war möglich, alles gleich sinnvoll oder sinnlos, alles denkbare konnte man dem Notenpapier zuvertrauen. Eine bewusste Wahl eines bestimmten Musikstils oder eine Anpassung an einer gewissen Strömung oder Tradition, schien in dieser Situation dennauch völlig absurd.
Infolgedessen ekennt man im 'Kwintet' viele unterschiedliche Musikstile.
Der zweite Satz, das Intermezzo Romantico, geht von zwei 12-tonreihen aus, die aber, etwa wie bei Alban Berg, in einer tonalen Weise geordnet sind.
An andere Stellen hört man melodische Elemente von Prokovief oder harmonische von Ravel oder Messiaen.
Es ist eine verblüffende Partitur, ingeniös geschrieben und reich an Details. Man erfährt dieses Werk, wie eine Reise durch eine sehr abwechslungsreiche Landschaft.

 

Die Einspielung der Ebony Band auf der CD 'Polish Masterworks', mit Werken von Regamey und Koffler, erschien in 2010. 
Channel Classics, CCS 31010. Siehe Diskographie.

 

 

Während meiner jahrelangen Suche nach unbekanntem, aber wertvollem Repertoire, stieß ich nur selten auf Werke mit einem Niveau der auf dieser CD vereinigten polnischen Meisterwerke. Aufgrund ihrer Unbekanntheit könnte man folgern, dass Koffler und Regamey typische ‘Musikerkomponisten’ sind, aber selbst das ist nicht der Fall. Erwähnt man ihre Namen, so bekommt man von Musikern im allgemeinen nur fragende Blicke zu sehen. Nie zuvor jedoch habe ich meine Musiker über die Musik, die ich ihnen vorgelegt hatte, derart begeistert und bewegt erlebt.

Werner Herbers, ehem. Solo-Oboist des Kgl. Concertgebouw Orchester / Leiter der Ebony Band