[1906-1975]

Dmitri Shostakovitch

Dmitri Shostakovich (St. Petersburg, 25 September 1906 – Moskou, 9 August 1975) war ein russischer Komponist und Pianist, einer der meist gefeierten Komponisten des 20. Jahrhundert.
Trotz seines aussergewöhnlichen Talents, bekam er erst als 8-jähriger den ersten Klavierunterricht von seiner Mutter, selber eine professionelle Pianistin.

1919 wurde Shostakovich von Alexander Glazunov, der Direktor des Konservatoriums in Leningrad, zum Studium zugelassen. Er absolvierte als 19-jähriger mit einer verblüffenden Ersten Symphonie.

Unter der Schirmherrschaft von Feldmarschall Mikhail Tukhachevsk errang Shostakovich höchsten Ruhm, aber später sollten seine Beziehungen zu den Befehlshabern ernsthaft trüben.
Trotzalledem verlieh man ihm öffentliche Ehrenerweise und Staatspreise, und gehörte er die 'Supreme Soviet of the RSFSR' (Russian Soviet Federative Socialist Republic, 1947-1962) an, sowie die 'Supreme Soviet' der Soviet Union (von 1962 bis zu seinem Tode).
 
1936 fiel Shostakovich dann doch offiziell in Ungnade. Das Jahr hatte angefangen mit einer Serie von Attacken in der Staatszeitung 'Pravda' und die gleiche Zeitung prangerte eine von Stalin und dem Politburo besuchte Aufführung seiner grotesken Oper Lady Macbeth of the Mtensk District an mit den Worten : "Irrenhaus von Lärm".

Mit dem Gewehr des Regimes auf sein Haupt gerichtet, war Shostakovich seiner bewusst, dass er einen unfehlbaren 'Dauerbrenner' schreiben musste. Er zog seine Vierte Symphonie zurück und präsentierte eine Fünfte, die mit der Botschaft von Triumpf über Missgeschick, genau den Wünschen des Regimes erfüllte - er wurde als Volksheld geehrt.

1953 schrieb Shostakovich seine Zehnte Symphonie, die - ohne das man es zu der Zeit bemerkte - als Reaktion auf dem Regime von Stalin gemeint war und in der er in ein ätzendes Scherzo ein sardonisches Porträt Stalins ausbildete.

Die ständige psychologische Folterung blieb nicht ohne Wirkung und trieb Shostakovich 1960, kurz nach der Vollendung seines Achten Streichquartetts fast zum Selbstmord.
1966 traf ihn ein Herzschlag von dem er sich nicht mehr gänzlich erhohlte und welcher seine Auseinandersetzung mit dem Tod, hörbar zum Ausdruck gebracht in seiner Vierzehnten Symphonie, verstärkte.
Shostakovich starb als ein gebrochener Mann.

WH / Wikipedia / Classic fM